Seit etwas mehr als einer Woche bin ich nun in Tansania. Bei meiner Ankunft am 12. Januar wurde ich am Kilimanjaro-Flughafen von meinen Freunden Ulomi und Hilary sowie zwei Personen der Einwanderungsbehörde, die von meiner Ankunft und meiner Hilfsorganisation im Vorfeld wussten und für einen reibungslosen Ablauf bei der Einreise sorgten, empfangen. Anschließend führte mich mein Weg nach Boma Ng’ombe zu meinen deutschen Freunden Heike und Thomas Becker (vor zehn Jahren nach Tansania ausgewandert), bei denen ich in den ersten Tagen auch übernachtete.
Nur einen Tag später fuhr ich schon nach Moshi, um meine Freunde Muksin und dessen Frau Catherine zu treffen. In ihrem Restaurant verbrachte ich schließlich den Nachmittag und den weiteren Abend. Hier überraschten wir meine Freunde Kelvin, Isack und McDonald von der Musikband Fineacoustic. Sie wussten zwar, dass ich nach Tansania zurückkehre aber eben halt nicht wann. Umso größer war die Freude als sie mich hinter einer Theke hervorkommen sahen und ungläubig staunten und mich schließlich herzlich in die Arme schlossen.
Am darauffolgenden Montag traf ich den Landrat des Hai-Districts, Amir Mohamed Mkalipa. Hai ist einer von sieben Landkreisen der Kilimandscharo-Region in Tansania und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1217 Quadratkilometern. Mit dabei auch Sospeter Mabenga, des Landrats Stellvertreter, sowie meine Freunde Ulomi und Hilary. Das Gespräch diente einerseits zum Kennenlernen und andererseits, um über die Inhalte meines Fußballprojektes in Boma Ng’ombe zu sprechen. Ein erster Schritt wird das Finden eines geeigneten Grundstücks sein, auf welchem zunächst ein Fußballplatz und später ein Vereinsgebäude entstehen soll. Der Landrat und sein Stellvertreter sicherten mir beziehungsweise uns hierbei ihre Unterstützung zu.
Am Mittwoch besuchte ich mit meinen Freunden Muksin und Catherine die Wondo Primary School. Gemeinsam brachten wir Lebensmittel zur Grundschule am Fuße des Kilimandscharo, damit die Kinder wieder mit zwei Mahlzeiten pro Tag versorgt werden können. Allein der Weg zur Schule auf 1800 Metern, durch den Regenwald am Fuße des majestätischen Kilimandscharo, stellte eine wahre Herausforderung dar. Die Pfade verwandelten sich nach den Regenfällen der vergangenen Tage in eine tückische Schlammpassage, die den mühevollen Weg zur Schule noch anspruchsvoller gestaltete. Das Fahrzeug fand auf den rutschigen und unebenen Wegen kaum Halt, war doch der Boden von einer schmierigen Schicht bedeckt. Die Fahrzeugreifen kämpften manchmal vergeblich um Grip, wodurch die Reise deutlich erschwert wurde. Der Fahrer, dessen Helfer und wir standen nicht selten vor der Herausforderung, diesen schlammigen Parcours zu bewältigen und die Wege per Hand mit Hacke und Holz zu ebnen, um die Lebensmittel zur Grundschule zu bringen. Dort angekommen war die Freude über die Hilfe groß. Es folgte eine offizielle Begrüßung, die ich im Auftrag meiner Hilfsorganisation Karibuni Watu dazu nutzte, um jedem Schüler, jeder Schülerin sowie allen Angestellten einen Bleistift als kleines Willkommensgeschenk zu überreichen.
Nach der herzlichen Begrüßung folgte ein umfassender Rundgang durch das Schulgelände. Wir inspizierten sorgfältig jeden Raum und jedes Gebäude, notierten, welche Reparaturen notwendig sind und welche neuen Strukturen aufgebaut werden müssen. In ersten Gesprächen ging es um Prioritäten, die alltäglichen Herausforderungen des Schullebens und die künftige Zusammenarbeit.
Die Eindrücke und Erkenntnisse aus diesem Rundgang werden in Kürze in einem weiteren Treffen vertieft, bei dem alle Beteiligten der Schule und die Verantwortlichen des Dorfes zusammenkommen werden. Diese Zusammenkunft wird nicht nur dazu dienen, konkrete Maßnahmen zu planen, sondern auch eine Plattform bieten, um Ideen auszutauschen, Synergien zu schaffen und eine langfristige, nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Karibuni Watu, der Wondo Primary School und der Dorfgemeinschaft zu fördern.
Die Fortschritte in meiner ersten Woche reichten über die üblichen Aufgaben hinaus, da wir mit Hingabe am neuen Büro arbeiteten, das in Kürze in Boma Ng’ombe, im Dienste von Karibuni Watu eröffnet wird. Das Büro ist nicht nur ein physischer Raum, sondern eine grundlegende Voraussetzung für NGOs wie unsere, um effektiv und nachhaltig positive Veränderungen vor Ort zu bewirken. Die ersten Schritte für dieses Projekt beinhalteten Malerarbeiten, bei denen ich von meinen Freunden David, Telesphor und Pascal (alle Spieler des South Boma FC) sowie Ulomi und Hilary unterstützt wurde.
Ein kleiner Arbeitseinsatz fand auch auf dem Sportplatz statt, den die Fußballer des South Boma FC derzeit nutzen. Dabei wurde nicht nur Müll gesammelt, mindestens ein großer Sack voll, sondern auch Steine beseitigt und das hohe Gras per Hand geschnitten – eine schweißtreibende Aufgabe bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Das „Mähen“ erfolgte traditionell mit Slashern und Pangas, ganz im tansanischen Stil. Diese intensive Arbeit wird und hat bereits mehrere Stunden in Anspruch genommen. Der Sportplatz, nur in der Regenzeit teilweise von Gras bedeckt, wird tagsüber von der anliegenden Grundschule genutzt. Die Schüler toben und rennen hier, hinterlassen jedoch leider auch ihren Müll, was mich und die Fußballer weniger erfreut.
In den letzten Tagen, in denen ich fast täglich zum Sportplatz ging, kam es zu vielen tollen Begegnungen. Die Fußballer begrüßten mich auf das Herzlichste und drückten ihre Freude darüber aus, dass ich für längere Zeit vor Ort bin, um sie zu unterstützen. Die Worte „Wir haben dich vermisst“ und „Willkommen zurück in Tansania“ hallten mir entgegen. Diese aufrichtigen Worte und die liebevollen Umarmungen waren für mich durchaus sehr berührende Momente. Zudem absolvierte ich bereits ein Fußballtraining mit ihnen. Diese Trainingseinheiten werden fortan ein fester und regelmäßiger Bestandteil meiner Arbeit mit dem South Boma FC beziehungsweise dem Projekt meiner Organisation sein. Die Verbindung zwischen mir und den Fußballern geht über die bloße sportliche Unterstützung hinaus – es ist eine partnerschaftliche Beziehung, die die Gemeinschaft vor Ort stärkt und die Vision einer positiven Veränderung in die Realität umsetzen soll.
Here is the English translation
Exciting return and a warm reunion
I’ve been in Tanzania for just over a week now. When I arrived at Kilimanjaro airport on 12 January, I was greeted by my friends Ulomi and Hilary. The photo also shows two people from the immigration authorities who knew about my arrival and my aid organisation in advance and ensured that everything went smoothly when I entered the country. I then made my way to my German friends Heike and Thomas, where I stayed for the first few days.
On Saturday, I travelled to Moshi to meet my friends Muksin and his wife Catherine. I ended up spending the afternoon and the rest of the evening in their restaurant. Here we surprised my friends Kelvin, Isack and McDonald from the music band Fineacoustic. They knew that I was returning to Tanzania but didn’t know when. They were all the more delighted when they saw me coming out from behind a bar and marvelled in disbelief and then gave me a big hug.
The following Monday, I met the District Administrator of Hai District, Amir Mohamed Mkalipa. Hai is one of seven districts in the Kilimanjaro region of Tanzania and covers an area of around 1217 square kilometres. I was joined by Sospeter Mabenga, the deputy district administrator, and my friends Ulomi and Hilary. The purpose of the meeting was to get to know each other and to talk about the content of my football project in Boma N’gombe. The first step will be to find a suitable plot of land on which to build a football pitch and later a clubhouse. The district administrator and his deputy assured me and us of their support in this endeavour.
On Wednesday, I visited Wondo Primary School with his friends Muksin and Catherine. Together we brought food to the primary school at the foot of Kilimanjaro so that the children can be provided with two meals a day again. Just getting to the school at 1,800 metres through the rainforest at the foot of the majestic Kilimanjaro was a real challenge. After the rains of the previous days, the paths turned into a treacherous muddy passage, which made the arduous journey to school even more challenging. The vehicle barely found its footing on the slippery and uneven paths, as the ground was covered in a greasy layer. The vehicle tyres sometimes struggled in vain for grip, making the journey much more difficult. The driver, his helper and we were often faced with the challenge of mastering this muddy course and levelling the paths by hand with a hoe and wood in order to bring the food to the primary school. Once there, we were delighted with the help. This was followed by an official welcome, which I used on behalf of my aid organisation Karibuni Watu to present each pupil and all the staff with a pencil as a small welcome gift.
The warm welcome was followed by a comprehensive tour of the school grounds. We carefully inspected every room and every building, noting which repairs were necessary and which new structures needed to be built. In initial discussions, we talked about priorities, the day-to-day challenges of school life and future collaboration.
The impressions and findings from this tour will soon be deepened in a further meeting, which will bring together all those involved in the school and those responsible in the village. This meeting will not only serve to plan concrete measures, but will also provide a platform to exchange ideas, create synergies and promote long-term, sustainable cooperation between Karibuni Watu, Wondo Primary School and the village community.
Progress this week extended beyond the usual tasks as we worked with dedication on the new office that will soon open in Boma Ng’ombe, serving Karibuni Watu. The office is not just a physical space, but a fundamental requirement for NGOs like ours to effectively and sustainably effect positive change on the ground. The first steps for this project involved painting work, in which I was supported by my friends David, Telesphor and Pascal (all South Boma FC players) as well as Ulomi and Hilary.
A small work assignment also took place on the sports field currently used by the South Boma FC footballers. They not only collected rubbish, at least one large bag full, but also removed stones and cut the tall grass by hand – a sweat-inducing task in temperatures between 25 and 30 degrees. The mowing was done traditionally with slashers and pangas, in true Tanzanian style. This intensive work will and has already taken several hours. The sports field, only partially covered by grass in the rainy season, is used by the neighbouring primary school during the day. The pupils romp and run around here, but unfortunately also leave their rubbish behind, which makes me and the footballers less happy.
In the last few days, when I went to the sports field almost every day, I had many warm encounters. The footballers greeted me warmly and expressed their delight that I was there to support them for a longer period of time. The words „We missed you“ and „Welcome back to Tanzania“ echoed back to me. These sincere words and the warm hugs were very touching moments for me. I have also already completed a football training session with them. From now on, these training sessions will be a fixed and regular part of my work with South Boma FC and my organisation’s project. The connection between me and the footballers goes beyond mere sporting support – it is a partnership that strengthens the local community and aims to turn the vision of positive change into reality.