Vor wenigen Wochen, als ich meine Brötchen noch als Lehrer im Ilm-Kreis verdiente, hatte ich den gemeinnützigen Verein „Spirit of Football“ zu Gast in der Schule.
Es standen ein Workshop zum Thema „Game on für unsere (Um-)Welt“ auf dem Programm.
Gemeinsam mit der damaligen und wunderbaren 9a verbrachte ich zwei abwechslungsreiche Projekttage. Im Mittelpunkt standen neben teambildenden Maßnahmen, die Schaffung eines respektvollen und wertschätzenden Miteinanders sowie das Thema Nachhaltigkeit. Hier machten uns die Referenten, darunter meine Freunde Benny und Joaquin, durch vielfältige Methoden mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der 2030-Agenda bekannt.
Letztere wurde 2015 von den Vereinten Nationen (UN) verabschiedet. Kernstück sind jene 17 Entwicklungsziele, die als weltweit gültiges Regelwerk für Regierungen sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) verstanden werden können. Ziel ist es, extreme Armut zu bekämpfen, die Lebensverhältnisse aller Menschen langfristig und dauerhaft zu verbessern und unseren Planet Erde zu schützen. Ehrenwerte und lohnenswerte Gedanken, wie ich finde.
Zurück zu meinem Ball und seinen Anfängen. Es waren für mich zwei gewinnbringende Projekttage mit tollen Menschen. Und ich möchte behaupten, dass es das für meine Schüler/innen auch war. Zum Abschluss durften wir, sofern wir die Nachhaltigkeitsziele und die Botschaft von Spirit teilten, auf einem Ball unterschreiben. Sozusagen ein symbolischer (P)Akt. Und ich staunte nicht schlecht, als Benny und Joaquin einen zweiten Ball aus der Tasche zauberten, mich zum Spirit-Botschafter ernannten und darum baten, die Message des Vereins in die Welt zu tragen.
Ein Kopfball zum Abschluss der Projekttage 😉
„Spirit of Football“ steht seit dem Jahr 2005 für eine Kultur des Fair-Play ein. Diese beruht für die Erfurter Organisation auf den drei Säulen „Vielfalt“, „Respekt“ und „Teamarbeit“.
Dabei ist ihr Motto „one ball, one world“ absolut einfach gehalten aber total genial. So nutzt man die Kraft des Fußballs, um Menschen zusammenzubringen und positive Geschichten über Toleranz, Frieden und Gemeinschaft miteinander zu teilen.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich die Werte, die Spirit of Football vertritt, teile und lebe. Schon immer. Und das nicht nur, weil ich so erzogen wurde. Doch gewiss ist das Vorleben und Mitgeben dieser und anderer Werte etwas, für das ich meinen Eltern sehr dankbar bin.
Und egal, welche Länder ich auf dieser Weltreise bisher durchquerte, traf ich auf Menschen, die einerseits neugierig den Ball und dessen Besitzer musterten und andererseits die besagten Werte teilten. Die Gespräche, die eine Unterzeichnung des Balls zur Folge hatten, waren dabei genauso unterschiedlich und einzigartig wie die Menschen selbst. Mal genügten zwei Sätze, um die Botschaft zu transportieren. Ein anderes Mal tauschten wir uns für mehrere Minuten zum Thema aus.
Auf meinem Ball befinden sich zum heutigen Tag zirka 130 Unterschriften aus 17 Ländern. Darunter die der besagten Schüler/innen der 9a, die meiner lieben Familie und meiner wunderbaren Freunde und der Menschen, die mir auf meiner Reise begegneten. Ob es bei den Personen der letztgenannten Gruppe zur Unterschrift kommt, hängt aber stets von der Situation beziehungsweise dem Moment unseres Zusammentreffens und dem Gespräch ab. Passt alles, dann freut sich der Ball über einen weiteren Namen. Und falls nicht, dann fühlt sich auch das genau richtig an.
Kleine Anmerkung zur Galerie: Um die Bilder im vollen Format zu sehen, einfach länger draufbleiben oder anklicken – je nach Endgerät 😉
Für mich setzen alle Unterschriften ein Zeichen. Herkunft, Aussehen und Religion spielen keine Rolle. Viel wichtiger ist gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Weltoffenheit.
Mein Ball (der Fußball an sich und der Sport ganz allgemein) ist für mich ein gutes und passendes Symbol (Mittel) des Miteinanders (des Zusammenkommens).
So ist er auf meiner Weltreise immer an meiner Seite, egal wo ich hingehe. Ein ständiger Wegbegleiter.