Eine Reise voller Begegnungen

Mitte Oktober trat ich eine besondere Reise an: Von meinem Wirkungsort in Tansania flog ich zurück in meine Heimat nach Deutschland, um dort für meinen Verein Karibuni Watu und unsere Projekte zu werben. Vier Wochen, gefüllt mit Vorträgen, Begegnungen, Projekttagen und Gesprächen, sollten nicht nur Menschen von unserem Engagement überzeugen, sondern auch ein Stück Tansania in den deutschen Alltag bringen.

Tansania in Wort und Bild – Vorträge mit Herz und Tiefgang

In insgesamt acht Multimedia-Vorträgen hatte ich die Gelegenheit, den Menschen in Thüringen meine Wahlheimat Tansania vorzustellen. Der erste Teil meiner Präsentationen widmete sich stets der Schönheit des Landes, seiner faszinierenden Natur, den kulturellen Facetten und dem Alltag der Menschen. Besonders die lebendigen Bilder und Videos sorgten dafür, dass das Publikum mit mir auf eine kurzweilige Reise gehen konnte.

Im zweiten Teil stand Karibuni Watu im Mittelpunkt. Ich berichtete von unseren Anfängen im September 2023 und den Fortschritten, die wir seitdem gemacht haben. Ich erzählte von unseren Projekten – von der Unterstützung lokaler Fußballteams über nachhaltige Bildungsinitiativen bis hin zu Bauprojekten. Die Resonanz war überwältigend: Viele Menschen zeigten großes Interesse und boten Unterstützung an, sei es finanziell, materiell oder durch ihre Netzwerke. Besonders inspirierend war es, die kleinen Kunstwerke eines befreundeten tansanischen Malers in meinen Vorträgen auszustellen. Sie trugen dazu bei, die Verbindung zwischen den Kulturen zu stärken und das Publikum noch tiefer in die Welt Tansanias eintauchen zu lassen.

Projekttage und Schulbesuche – Neugier wecken und Brücken bauen

Ein besonderer Teil meiner Reise waren die Besuche an Schulen und Einrichtungen. In Erfurt besuchte ich die Evangelische Grundschule, die uns bereits mehrfach unterstützte. Es war mir ein persönliches Anliegen, den Kindern für ihr Engagement zu danken und ihnen einen Einblick in das Leben in Tansania zu geben.

Am Gymnasium in Arnstadt gestaltete ich gemeinsam mit der Lehrerin Elisabeth Webers Projekttage für die Religionskurse der Klassen 5 und 6. Die Neugier der Kinder beeindruckte mich sehr. Ihre Fragen reichten von der Bedeutung von Schuluniformen bis hin zu den religiösen Praktiken in Tansania. Es war bereichernd zu sehen, wie wissbegierig die Schüler waren und wie sehr sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ihren Lebenswelten und derjenigen der Kinder in Tansania verstehen wollten.

Ein schöner Moment war der Besuch des Kinder- und Jugendhilfezentrum Groß-Börnecke in Sachsen-Anhalt. Hier kamen verschiedene Wohngruppen zusammen und ich hatte die Gelegenheit, den Jungen und Mädchen von Ostafrika und unserer Arbeit zu erzählen. Es hat mich beeindruckt zu sehen, wie neugierig und offen sie waren, mehr über ein Land zu erfahren, das so weit entfernt von ihrem eigenen Alltag ist. Besonders toll war, dass ich meine Cousine, die dort arbeitet, nach 13 Jahren zum ersten Mal wieder sah. In diesem Wiedersehen lag eine besondere Wärme, die diesen Tag unvergesslich machte. Auch für die Kinder war der Austausch wertvoll. Sie, die es selbst oft nicht leicht haben, erkannten, wie gut sie in ihrer Einrichtung betreut und gefördert werden. Dieser Perspektivwechsel zeigte, dass trotz schwieriger Lebensumstände Unterstützung und Gemeinschaft viel bewegen können – eine Erfahrung, die uns alle bereicherte.

Eine intensive, aber erfüllende Zeit

Neben den Vorträgen und Schulbesuchen bot diese Reise auch die Möglichkeit, viele Unterstützer persönlich zu treffen. Dazu gehörten Mitglieder von Organisationen wie dem Rotary-Club Ilmenau, Sportvereine und Einzelpersonen, die unsere Arbeit schätzen. Ich danke all diesen Menschen von Herzen für ihre Unterstützung, sei es durch Spenden, Kooperationen oder einfach nur durch ihr Interesse an unserer Arbeit. Die vier Wochen in Deutschland waren für mich eine intensive, aber auch sehr erfüllende Zeit. Neben der Arbeit für Karibuni Watu nutzte ich die Gelegenheit, Familie und Freunde zu besuchen und Kraft für die bevorstehenden Aufgaben zu tanken. Die große Neugier, die ich in meinen Vorträgen spürte, und die Wertschätzung für unsere Projekte haben mich berührt. Zurück in Tansania bin ich nun voller Motivation, unsere Arbeit weiter voranzutreiben. Die Unterstützung, die ich in Deutschland erleben durfte, zeigt, wie wichtig unser Engagement ist und wie viele Menschen bereit sind, uns dabei zu helfen. Für diese Solidarität bin ich unendlich dankbar.

Gemeinsam Hoffnung schenken

Die Reise hat mir erneut vor Augen geführt, dass man gemeinsam viel bewegen kann. Karibuni Watu ist mehr als nur ein gemeinnütziger Verein – es ist eine Gemeinschaft, die Brücken zwischen Kontinenten baut und Menschen eine Perspektive schenkt. Ich freue mich darauf, weiterhin mit vielen großartigen Menschen zusammenzuarbeiten und Tansania und Deutschland ein Stück näherzubringen.

Gemeinsam mit meinem Vater Hans-Joachim und meinem tansanischen Freund Ulomi, Gründer von Karibuni Watu Youth Talent Tanzania. Auf seiner ersten Deutschlandreise durfte Ulomi nicht nur unser Land und unsere Arbeit kennenlernen, sondern auch meine Familie – ein besonderer Moment, der unsere Partnerschaft und Freundschaft weiter stärkte.
Zum Abendessen eingeladen, waren wir bei meinem guten Freund Maddox und dessen Familie in Wümbach. Gemeinsam kochten wir Bananensuppe, eine tansanische Spezialität.

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